Der sagenhafte „Hans Coler“ hieß in Wirklichkeit: Max Kohler. Nach 1945 tätig am ISL, Saint-Louis, an der PTB und an deutschen Unis.

Wer sich mit der „esoterischen“ Nazi-Forschung beschäftigt hat, wird den Namen kennen: „Ein Kapitän Hans Coler soll, zusammen mit einem Hr. von Unruh, im Zeitraum von 1923-1933 elektrische Geräte erfunden haben, die elektrische Energie mit einem Wirkungsgrad von > 1 abgeben. Es handelt sich dabei um den Coler-Energie-Konverter, von Coler selbst als Stromerzeuger bezeichnet, welcher eine Hilfsleistung benötigt, und den Magnetstromapparat, welcher ohne Zusatzenergie auskommt.“ (expliki.org)

So weit die Legende. Die Realität: „Hans Coler“ hieß in Wirklichkeit Max Kohler und war als Physiker an deutschen Universitäten in Forschung und Lehre tätig.

Einige Daten zum Lebenslauf (nach: „Nachruf auf Max Kohler“; in: Physikalische Blätter, 38. Jahrgang, 1982, Nr. 9, S. 298):

Studium in Würzburg, Tübingen und Berlin.  (…) „Als Schüler von Max von Laue promovierte Kohler 1932 mit einer Arbeit aus dem Gebiet der allgemeinen Relativitätstheorie. Danach war er der planmäßige Assistent von Laues am Institut für Theoretische Physik der Berliner Universität.

In dieser Zeit beschäftigte er sich intensiv mit Kristallgitter-Röntgeninterferenzen und hauptsächlich mit der Elektronentheorie der Metalle. 1936 habilitierte er sich in Berlin mit einer Arbeit aus diesem Problemkreis.

1943 wurde er als Extraordinarius an die Universität Greifswald berufen. Allerdings konnte er diese Stelle wegen des Militärdienstes als Meteorologe (1939-44) erst gegen Ende 1944 antreten.“

– Als Meteorologe war Kohler Angehöriger der Marine. Womit auch der ihm zugeschriebene Titel „Kapitän“ erklärt sein dürfte.

Ab 1945 (welche Überraschung!) war er als Mitarbeiter von Hubert Schardin am ISL, Saint-Louis (s. u.).

Ab 1949 an der Uni Braunschweig tätig, ab 1953 dort ordentlicher Professor. Ab 1966 Professor in Göttingen.

1955 – 1961 Ständiger Berater der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig.

Dass sich Max Kohler auch mit Fragen der Gravitation beschäftigt hat, ergibt sich aus folgender Arbeit: http://www.mufon-ces.org/docs/Gravitation.pdf

Zwei Anmerkungen noch:

1. Ist die zur Person von Kohler / „Coler“ offensichtlich geleistete Desinformation nur ärgerlich oder schon wieder grotesk-komisch?

2. Um die Orte zu besuchen, an denen geheime Nazi-Technologie weiterentwickelt wurde (wird), braucht man offenbar kein Flugticket nach Argentinien. Ein DB-Ticket genügt.